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die freie Schulwahl

Heute in der NZZ am Sonntag findet sich wiederum einiges zum Thema "freie Schulwahl" (wahlweise auch: zur Initiative der Elternlobby; man fragt sich unwillkürlich, was die der NZZ bezahlen für die regelmässige Berichterstattung, letzte Woche ja inklusive Foto der Präsidentin...)

Zum einen also ein informativer Artikel zum Status der Schulwahl im Rest der Welt; zum anderen wiederum einige unsägliche Leserbriefe (man muss wohl schon zu einem speziellen Menschenschlag gehören, um Leserbriefschreibender zu werden...)

An diversen Podien, Diskussionen, und aus diversen Interviews ist schon ein gewisses Gischpeln zu spüren; einerseits nervt ja die Frau Präsidentin Elternlobby mit ihren penetranten Hinweisen auf die Menschenrechte, aber andererseits kommt von der Gegnerseite nicht mehr als warme Luft. Den Vogel abgeschossen hat eine grüne Politikerin an einem Podium, welches vor einiger Zeit von den Kapitalisten in Arlesheim organisiert wurde (gischpeli meint sich erinnern zu können, dass die Organisatorin Frau von und zu war?)
Besagte grüne Lady hat da des Längeren und Breiteren in einer verbissen anmutenden Art die freie Schulwahl verteufelt und Horrorszenarien an die Wand gemalt - um dann irgendwann zuzugeben, dass ja eben einer ihrer Söhne an eine Privatschule ging...
Das ist bezeichnend für die ganze Diskussion - es geht nämlich um Emotionen und Ängste, und nicht um Fakten. Der Herr Oberlehrer des Kantons macht's vor. Bis jetzt hat er nur gesagt, die freie Schulwahl ist nicht mehr als ein Versprechen, das nicht gehalten werden kann - und in einem kürzlich erschienenen Interview dann getönt, dass bezüglich Qualitätssicherung an Schulen schon einiges unternommen werde.
Des gischpelis Heimatgemeinde hat er wohl nicht gemeint damit... wenn man hier im Beisein eines Vertreters (oder, statistisch gesehen wahrscheinlicher, einer Vertreterin) der lehrenden Zunft das Wort "Qualität" in den Mund nimmt, ist's aus mit der trauten Zweisamkeit und man findet sich unvermittelt am Pranger vor dem Dom wieder (oder so ähnlich - falsches Jahrhundert, aber vom Gedanken her richtig).

Somit bleibt als Fazit nur zu ziehen, dass das Experiment der freien Schulwahl ruhig mal gewagt werden könnte - natürlich kommt's nie soweit, weil Herr und Frau Schweizer die Hosen voll haben bei solchen Übungen - Mut war unsere Sache noch nie.

Als kleine Randbemerkung dazu noch kurz dies: Es ist schon interessant, wie sich die Parteilandschaft in dieser Frage gebärdet - von links bis rechts findet man Gegner (und neuerdings auch Befürworter). Was natürlich wieder einmal die Frage aufwirft, inwieweit eigentlich die Parteien noch auf der Höhe der Zeit sind... des gischpelis Wahrnehmung ist, dass sich die Parteien entweder um dieselben Probleme kümmern wie vor 100 Jahren (oder, im Falle der Grünen, seit Parteigründung), in interne Strategiekämpfe oder andere Streitereien verwickelt sind, und dass das Gros der Parlamentierenden sowieso in anderen Interessensverbänden gebunden sind, deren Einfluss grösser ist als derjenige der Partei...

Die Quizfrage zum Schluss entfällt - der Gedanke an eine parteilose Schweiz birgt genug Potential zum Nachdenken. Die Auflösung der Quizfrage vom letzten Mal ist leider mangels Rückmeldungen nicht zu geben....
Markus Eigenmann (Gast) - 4. Mai, 22:58

In der Tat ist es interessant, wie diese Frage fast alle politischen Parteien spaltet. Und dass die Kampagne der Gegner sehr schwach daherkommt, stimmt auch.

Als Liberaler - Sie würden da wahrscheinlich "Vertreter der kapitalistischen Partei" schreiben - bringe ich dem Experiment auch eine gewisse Sympathie entgegen. Die wichtigste Erkenntnis aus der heutigen Sonntagslektüre ist für mich jedoch, dass standardisierte Tests, welche die verschiedenen Schulen für die Eltern vergleichbar machen und das Ereichen der Bildungsstandards überprüfen, unabdingbar sind, sollte ein System mit Bildungsgutscheinen eingeführt werden. Vergleichbare, regelmässig durchgeführte Tests, deren Resultate veröffentlicht werden, sollten im übrigen im Interesse der Schulen bereits im heutigen System durchgeführt werden - in der kapitalistischen Welt der Privatwirtschaft nennen wir das "Benchmarking" (siehe auch mein WoBla-Artikel vom 24.04.2008).

Stuecki - 5. Mai, 01:07

Leider konnte ich den NZZ-Artikel bei Freunden nur kurz überfliegen, denn ich habe die andere und wohl auch falsche Sonntagszeitung abonniert. Deshalb kann ich nur aus meiner Erinnerung zitieren, aber ich glaube in dem Artikel auch gelesen zu haben, dass kein Versuch mit Bildungsgutscheinen zu einer Verbesserung der schulischen Leistungen geführt hat. Auf der andern Seite hätten aber die Bildungskosten insgesamt deutlich zugenommen. Da muss ich - auch aus liberaler Sicht - sagen, dass ich das nicht sehr effizient finde.
Sibylle von Heydebrand - 5. Mai, 08:15

Freie Wahl nur für Reiche?

Das ist richtig: Bildungsgutscheine sind kein Garant für bessere Leistungen und verstärken die Kluft zwischen Arm und Reich. Der klassische Bildungsgutschein lässt zu, dass nichtstaatliche Schulen von Eltern zusätzliche Schulgelder verlangen dürfen. So wird zementiert, dass Privatschulen nur von Kindern wohlhabender Eltern besucht werden können. Bildungsgutscheine sind nicht sozial und garantieren keinen freien Zugang zum gesamten Bildungsangebot für alle Kinder. Das System besteht z.B. in den USA. Das beschreibt der Artikel in der NZZ am Sonntag vom 4.5.08.

Anders die Idee der Initiative für eine freie Schulwahl: Sie will, dass alle Eltern unabhängig ihrer finanziellen Verhältnisse innerhalb der staatlichen und den nichtstaatlichen Schulen wählen können. Freie Schulwahl nicht nur für Reiche! - In der Schweiz haben wir bereits heute die freie Schulwahl: wer das Schulgeld bezahlen kann, kann bereits heute die Schule wählen, in dem sich sein Kind am besten entfaltet. Ich frage mich: ist das gerecht?

Länder mit freier Schulwahl schliessen in Studien der OECD (PISA) regelmässig besser ab als die Schweiz. Von den Ländern, die sich für die freie Schulwahl entschieden haben (z.B. Skandinavien) hat noch keines diesen Schritt bereut und ist zum alten System zurückgekehrt.
naima (Gast) - 7. Mai, 22:36

Diese Test gibts in der 5. Primarklasse im BL, so genannte "Orientierungsarbeiten". In der Ostschweiz heissen sie "Cockpit". Aber die Resultat werden meines Wissens nach wie vor nicht veröffentlicht. (N.T. aus Arlesheim war/ist (?) federführend beim AVS in dieser Sache und könnte Auskunft geben.)

Auch in der 4. Sek Niveau finden jährlich in gewissen Fächern vergleichende Tests statt. Aber da weiss ich nicht genau Bescheid in welchem Umfang.
gischpeli - 5. Mai, 10:15

Aufmerksamkeit

Als zappelnder Staatsbürger freut man sich natürlich, wenn der eigene Beitrag eine gewisse Aufmerksamkeit erregt - wenn auch wie im vorliegenden Falle etwas einseitig (parteiisch gesprochen), und wohl vor allem auch durch den Wahlkampf in A. motiviert.

Hier einige Antworten: Herr E, die Initiative der Elternlobby spricht explizit NICHT von Bildungsgutscheinen - diese sind, wie dann ja weiter unten auch angesprochen wird, ein verkappter Versuch der reichen 1%% der Bevölkerung, ihre Privilegien weiter zu zementieren.
Die Geschichte mit den standardisierten Tests ist natürlich so eine Sache; dass Ihnen Benchmarking gefällt, ist verständlich, betrachtet man Ihren (von Ihnen ja selbst auch erwähnten) Hintergrund. Leider lassen sich Kinder nicht ganz so einfach benchmarken wie ein an der Börse notiertes Unternehmen, weshalb der ganze PISA-Schwachsinn auch nicht wirklich zum Ziel führen kann. Das fängt ja schon bei der Definition von "Bildungsstandard" an - was soll denn das sein, bitteschön? Etwa die christlichen, abendländischen Werte plus ein bisschen Mathe und Deutsch?
S: eine Replik auf deinen Kommentar erübrigt sich, es geht eben nicht um Bildungsgutscheine. Aber nur um das einmal in den Raum gestellt zu haben - wenn etwas in diesem Staat AUSNAHMSWEISE MAL TEURER wird, so darf man das ruhig mal gelten lassen. Es kommt immer darauf an, worum es sich handelt. Man ist sich ja im rechteren Spektrum bis hin ins liberale Lager einig, dass Steuern grundsätzlich etwas Schlechtes sind und der Staat nichts kosten darf; andererseits fordert man ja dann Qualität an Schulen, mehr Sicherheit und so weiter (die alte Schizophrenie des liberalen Gedankengutes)...
Deshalb darf und soll man bei der Bildung und Ausbildung ruhig auch mal mit etwas grosszügigeren Kellen anrichten - so lange das Geld SINNVOLL eingesetzt wird, geht das in Ordnung. (Als Nachsatz, um die Diskussion um das politische Profil des gischpelis neu anzuheizen, noch der Einwurf, dass man ja ruhig mal etwas Geld vom Militärtöpfli in dasjenige der Bildung verschieben könnte...)
Frau von und zu: S. hat ja die Hoffnung begraben, dass das offizielle A. die Blogs mitliest - wobei er ja selbst dazugehört, und mit Ihrem Kommentar sind's jetzt schon zwei - man fühlt sich also hierzulande schon fast geadelt (und das hat mit Ihrem Namen natürlich nichts zu tun).
Vielen Dank also für die Differenzierung zwischen Bildungsgutschein und Initiative, Sie haben bestätigt, was man glaubte, verstanden zu haben (und wer hat es verstanden, wenn nicht Sie?).
Bezüglich PISA noch einmal der Hinweis darauf, dass PISA versucht, ein weltweites Benchmarking der Leistungsfähigkeit der Kinder zu etablieren ist das nicht schon im Ansatz verkehrt? Sie sprechen in einem Atemzug von Entfaltung und PISA, das sind (streng mathematisch) sich gegenseitig ausschliessende Eigenschaften: ENTWEDER das Kind entfaltet sich ODER es schneidet bei PISA (und ähnlichen schwachsinnigen Studien) gut ab. Beides liegt nicht drin.

gebaeude - 5. Mai, 12:25

freie schule = bessere schule?

vielleicht ist das ja auch aus der nzzas? die freie schulwahl verhindert nicht, dass eine schulische zweiklassengesellschaft entsteht. bereits heute fädeln es die vermögenden geschickt so ein, dass ihre kinder an schulen mit möglichst geringem ausländeranteil kommen. das bedeutet nichts anderes, als dass andere schulen einen unnatürlich hohen anteil von migrantenkindern haben (85%), da ihnen künstlich einheimische schüler entzogen werden. die freie schulwahl wird dieses phänomen nicht etwa entschärfen, sondern die segregation zwischen schweizern und ausländern im bildungssektor nur weiter untermauern. unbestritten ist: die freie schulwahl wird zum einen garantiert bessere schulen hervorbringen, aber eben auch nur für die wenigsten. und zu diesen wenigsten gehören ohnehin schon die, die sich auch so eine privatschule leisten könnten. die elternlobby hat einen äusserst beschränkten horizont.
gischpeli - 5. Mai, 22:01

Interessant, die "unbestrittene" Tatsache. Wo kommt das denn her? Dem gischpeli ist diese Tatsache weder bekannt noch würde er sie als unbestritten durchgehen lassen...
Das mit den Vermögenden, die einfädeln, das klingt ein bisschen stark nach Verschwörungstheorie (oder auch: wir gegen "die anderen"), findest du nicht?

gebaeude (Gast) - 6. Mai, 16:42

in der tat eine komische annahme. ich stütze mich dabei auf das "tipping point" phänomen in den usa, das trotz ozziziell aufgehobener rassentrennung die segregation aufrecht erhält. ich bin davon überzeugt, dass dies mit der freien schulwahl in der schweiz analog abspielen würde. in zürich spielt sich schon ähnliches ab. wer es sich leisten kann zieht ins quartier mit den besseren schulen. die freie schulwahl würde dadurch eine gleichberechtigung für weniger betuchte bedeuten, aber das schulsystem als ganzes, das eine möglichst hohe chancengleichheit bieten sollte, noch weiter unterminieren.


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