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Mittwoch, 21. Mai 2008

Xenophobie und Selbstbewusstsein

Das eine gross, das andere klein in diesem Lande.

Heute auf dem Titelblatt der unsäglichsten aller Wochenzeitungen wurde wieder einmal eine Titelstory zu "den Deutschen" gesichtet. Nachem "die Deutschen" ja schon in anderen Medien immer mal wieder zu Kollektivfeinden mutierten, kommt nun also auch Roger R.s Senf zum Thema. Schon der Titel "Die Deutschen und wir" trieft vor Xenophobie - gemäss des gängigen Klischees "wir gegen die anderen" (genau - die Schweiz gegen den Rest der Welt). Im Untertitel steht dann noch irgend etwas von Herumbrüllen und wie sie den Schweizern die Jobs wegnehmen... Kommentare hierzu erübrigen sich.

Zusammen mit dem neu kreierten Schimpfwort "Eingebürgerte" ist dieses kleine Land auf dem besten Wege, sich vollends abzukapseln. Zynischerweise könnte man es den Exponenten dieses Gedankengutes wünschen, dass sich das Stimmvolk zum Beispiel gegen die neue Osterweiterung der Bilateralen entscheidet. Dann nämlich würde die EU das Spiel wohl endlich nicht mehr mitspielen wollen, die kompletten Verträge sistieren und in 10 Jahren wäre die Schweiz wirtschaftlich so am Boden, dass man auf allen Vieren nach Brüssel kriechen müsste und gnädigst um Aufnahme bitten würde. Aber so dumm ist "das Volk" denn hoffentlich nicht...

Es zeugt schon von einem Problem mit dem kollektiven (?) Selbstbewusstsein, wenn man sich ständig mit "den anderen" vergleichen muss (im Moment sind "die anderen" eben "die Deutschen" - es waren auch schonmal die Franzosen...). Und all diejenigen, die meinen, man könnte "die Schweizer" auch aus sich selbst heraus definieren begehen den Fehler, dass ebenfalls wieder in ab- und ausgrenzerischer Art zu tun. wo bleibt die Synthese?

Samstag, 17. Mai 2008

Kindergarten

...ist wohl das falsche Wort dafür, was man gestern Abend am Schweizer Fernsehen in der "Arena" zum Thema "Einbürgerungsinitiative" vorgesetzt bekommen hat. In einem Kindergarten gibt es ja aufgeweckte Kinder, die miteinander spielen und lernen wollen. Das hat gestern Abend vollkommen gefehlt; und trotzdem fehlen die Worte dafür, was man da gesehen hat:

1. Eine Bundesrätin, die selbstsicher und mit einer gewissen Lockerheit immer mal wieder ums Wort gebeten hat ("darf ich jetzt auch mal was sagen?")
2. Ein junger kapitalisierender Nationalrat, der öfters mal zugegeben hat, dass er eigentlich keine Ahnung hat ("vielleicht kann da Herr X noch mehr dazu sagen, der sich in juristischen Dingen besser auskennt als ich")
3. Ein roter Professor, der mit einer unerträglichen Aggressivität (und mit dem Zeigefinger) politisiert hat
4. Der allseits bekannte abgew. Bundesrat, dessen verbitterte Polemik an der Grenze dessen war, was einem gesunden Menschen noch zuzumuten ist.
5. Das ebenso bekannte jüngere Abziehbild des abgew. Bundesrates, welches sich jetzt Parteipräsident nennt, und was, trotz seiner Jugend, die althergebrachten Werte der Schweiz immer mal wieder hervorgehoben hat und sowieso am liebsten alles so haben möchte wie früher.

Lieblingsargumente des gischpelis waren: "Das war schon immer so" und "das hatten wir jetzt 150 Jahre"... (gefehlt hat nur noch "da könnte ja jeder kommen"....)
Auch nicht schlecht war die dauerende Sich-ins-Wortfallerei von allen Seiten - teilweise war nichts mehr zu verstehen, eher hörte es sich an wie beim Flamingo-Gehege im Zolli.

Weniger lustig war der spürbare latente Rassismus: "Das Volk ist vorsichtiger mit DENEN (gemeint waren Menschen aus der Türkei und aus dem Balkan"; und auch das Lieblingsargument der Gargamels, dass Ausländer grundsätzlich krimineller als Inländer sind, kam des Öfteren.

Amüsant dann wieder (trotz des erweiterten Rassismus) die etwas verzweifelten Versuche, zwischen "Ausländer" und "Inländer" zu differenzieren. Hier geboren gilt offenbar nicht mehr - man sprach dann plötzlich von "Eingebürgerten" (was sich anhörte wie ein Schimpfwort) und generell von Schweizern, die nicht immer Schweizer waren.
Ja, liebe Gargamels, hier kommen wir mit der klassischen boole'schen Logik an unsere Grenzen (wahr - falsch / schwarz - weiss): Wann ist denn jetzt eigentlich jemand Schweizer und wann nicht? Oberpeinlich in diesem Zusammenhang der Auftritt von Yvette Estermann (?), ebenfalls eine "Eingebürgerte", die mittlerweile bei den Gargamels politisiert...

Das ungute Gefühl, das zurückbleibt, ist (wieder einmal), dass man über 100 verschiedene Themen sprach, die Kernpunkte aber irgendwie nicht recht berührte (dass es nämlich um etwas geht, was sich weder mit den menschlichen Grundrechten noch mit der Schweizer Verfassung in Einklang bringen lässt); stattdessen wurde das Horrorszenario von einem "Behörden- und Richterstaat" beschworen (Orwell lässt grüssen), und wieder einmal das herzige Bild von "wir da unten und die da oben".
Es ist zu hoffen, dass die Stimmbürgerierenden nicht so dumm sind, wie die zotteligen Gargamels annehmen....

Donnerstag, 15. Mai 2008

Zensur

Nur um der Vollständigkeit willen - und absolut ohne Hintergedanken. SR-Kandidat und Noch-GR V. hat einige Gedanken zur Bildungsinitiative ("freie Schulwahl") verfasst. Selbstverständlich wurden sie kommentiert. Leider hat man bei den Roten in A. nicht den Mut, Kommentare gleich zu veröffentlichen, sondern sie müssen "noch moderiert werden". Für den Fall, dass das zu lange dauert: Hier des gischpelis komplette Antwort:

Nachdem man sich hier Bildschirmseite um Bildschirmseite Kontra-Argumente hat antun müssen, folgt im letzten Abschnitt endlich der erlösende Vorschlag: “Staatsschulen fördern”! Hallelujah!

Aus eigener leidgeprüfter Erfahrung kann hier festgehalten werden, dass sich die Staatsschulen seit Dekaden im Kreise drehen (und daran ändert wohl auch ein Bildungsgesetz nicht, welches zig Jahre nach der Einführung immer noch mehr schlecht als recht funktioniert - siehe Teilautonomie der Sekundarschulen…)

Es würde also schon interessieren, wie Sie gedenken, die öffentlichen Schulen innovativer zu gestalten und die Qualität zu erhöhen! Mit dem Wort “Qualitätssicherung” macht man sich ja in Ihren Kreisen keine Freunde, und wenn man nur in die Nähe von “Schulen wie Privatbetriebe führen” kommt, so steht der gesamte ideologische Flügel Ihrer Partei Kopf!

Im Übrigen noch eine kleine Korrektur: Die Initiative spricht explizit NICHT von Privatschulen, sondern eben genau von ÖFFENTLICHEN Schulen. Entweder unterliegen Sie hier plattem Plakativismus (was selbstverständlich nicht unterstellt werden soll), oder aber Sie sind gar nicht so weit weg von der Initiative, wie Sie glauben…

Euro, Hooligans & die dunkle Seite

Der Schweizenden einziges Fernsehen hat am Donnerstag abend einen Beitrag über die dunkle Seite der Macht ausgestrahlt - Hooligans und randalierende Fussballfans.

Das grosse Ereignis steht ja noch an - die unguten Gefühle sind aber schon länger da. Wenn ein Spitzenfussballer an der WM einem anderen den Kopf in den Magen rammt, sind die schönsten Vorbilder ja auf dem Platz zu suchen... und angesichts der Bilder von Petarden werfenden oder auf Plätze stürmender Fans, noch einmal augengerecht zusammengefasst in 50 Minuten DOK-Beitrag, stimmt einen nicht positiver.

Der Gipfel war die Begebenheit in den 80er, wo in Belgien Leute zu Tode gequetscht wurden und das Spiel trotzdem noch ausgetragen wurde - das Tor wurde von Platini geschossen, demselben Platini, der jetzt der höchste UEFA Funktionär ist und nicht müde wird zu betonen, dass alles in Ordnung sei.
Es zeugt von einer gewissen Menschenverachtung, wenn man angesichts von Stadion-Trümmern, zerquetschten Menschen und Blutlachen noch Fussball spielen kann (und sich ob eines Tors dann auch noch freut); konsequenter wäre damals wohl gewesen, sich als Fussballer (oder als Verband) aus Pietät zu verweigern und das Spiel fallenzulassen. Aber halt, man vergass: Es ist ja viel Geld im Spiel....

Heuer zeugt es nun von einer gewissen Arroganz, Unsicherheit oder Inkompetenz, wenn an allen Ecken und Enden versichert wird, man habe alles im Griff (zappeligstes Lieblingsargument: Die Euro würde "andere Fangruppen" anziehen als Ligaspiele). Man soll den Teufel selbstverständlich nicht an die Wand malen, aber etwas mehr Konsequenz im Umgang mit solchen Fans würde man sich schon wünschen - nicht nur seitens des Staates, sondern vor allem auch seitens der Clubs. Der einzig wahre Fussballclub der Regio bringt es ja nicht fertig, sich in aller Deutlichkeit von gewissen Randerscheinungen zu distanzieren.

Ob man jetzt den Schäuble'schen Überwachungsstaat gleich wahr machen muss und Krethi und Plethi in Hooligan-Karteien führen sollte, sei dahingestellt (auch hier wieder interessant, im Übrigen: Diejenigen, die immer auf Selbstverantwortung pochen schreien wieder einmal nach mehr Staat... das fällt auf...); aber es erstaunt schon, dass es offensichtlich für hinlänglich bekannte Subjekte kein Problem darstellt, Feuerwerk in angeblich sichere Stadien zu schmuggeln...

Der gischpeli schlägt vor, nach den Ursachen zu suchen. Männliche Geltungssucht, emotionale Überforderung, kein Gefühl mehr für "den anderen", Rassissmus & Hass auf die Gesellschaft, in die Randständigkeit abgedrängt - viele Ausgangspunkte, die gleiche Wirkung. Und wieder einmal sind wir bei den sozialen Problemen und Brennpunkten und müssen beobachten, dass Symptome bekämpft werden (anstatt Ursachen).

Dienstag, 13. Mai 2008

Die Propaganda-Maschine rollt

Vor Kurzem noch gelästert, und schon ist die Wahlpropaganda da.

Im Folgenden also der Verriss - in der Reihenfolge wie angekommen.

1. Eine etwas ältere Dame, ehemals Lehrerin. Schule sei Teil ihres Lebens, sagt sie. Nun gut, das ist ein Slogan, aber was ist dahinter? Ein paar Stichpunkte (SchulDIENST? Wie denn - an der Waffe oder was?), mit einem korrekt gesetzten "folglich....."-Pfeil - so wie man das gelernt hat (erst die Argumente, dann die Folge). Frau will sich einsetzen für die Anliegen der Schuljugend (gibt es noch eine andere Jugend?) und diejenigen der Erziehungsberechtigten und Lehrkräfte und Schulleitung. Ist das eine weitere Folge von oben? Oder etwas Neues?
Insgesamt etwas trocken - die Dame hat aber auch schon ein gewisses Alter.

2. Das übliche "wir passen in keine Schublade"-Format der Windpartei. Beim Auffalten steht der lange Einleitungstext kopf - ist das programmatisch? Übrigens, der Text ist viel zu lang, das kurze Fazit: Die Schule ist eine Baustelle und man will die Bausteine zu einem sinnvollen Ganzen zusammensetzen, indem man sich für eine gute Schule engagiert. Ein bisschen Schlagworte hie und da (Standortfrage, Bildungsgesetz, freie Schulwahl), und schon ist der Aufguss fertig. Beim weiteren Auffalten stehen die Kandidierenden wieder Kopf; jede und jeder hat ein kleines Textlein verfasst (ob wohl die Dame aus Nr. 1 korrigiert hat?). Während die einen auf ihre Hintergründe verweisen, erklären die anderen, was man bisher gut gemacht und was man in Zukunft noch besser zu machen gedenkt. Alles schön mit Würfeln, auf denen man sitzt, lehnt und die man in den Händen hält. Quadratköpfe?

3. Die Elternvereinigung im üblichen Weinrot (?) Einige Schlagworte auf der Titelseite, und schon geht es zu den Profilen im Innenteil. Ausser ein paar Steckbriefen ist da nicht viel zu lesen - aber immerhin, so viel Text wie unter Nummer 2 ist es nicht; alle haben ein eingängiges Zitat gebastelt, was uns hilft, die einzelnen Köpfe einzelnen Meinungen zuzuordnen. Bei der Riesenauswahl, die uns hier präsentiert wird, ein durchaus willkommenes Hilfsmittel. Auf der Rückseite nochmals die vielen 100 Vorteile und Aktionen der Elternvereinigung. Gefallen hat unter anderem unter "Motiviert": "...betreut eine Internetseite"; diese ist dann aber nirgends aufgeführt... Patzer oder ernst gemeint?

4. Unsere penetranteste Partei. Dieses Papier ist vor einigen Wochen schon mal in des gischpelis Postkasten gelandet - haargenau dasselbe. Das bedeutet: Doppelte Entsorgung... eine Zumutung für die Umwelt, aber darum hat man sich in dieser Partei ja noch nie gross geschert. Zu sehen also dasselbe wie auf den schon erwähnten Plakaten - zwei Menschen mit Schulsäcken. Die gehen doch nicht etwa immer noch zur... nein, Öffnen des Papiers wischt den Verdacht beiseite. Man ist Geschäftsführerin und dipl. Ing ETH, bzw. Bereichsleiter. Wo da die Zeit für den Schulrat bleibt, scheint rätselhaft. Aber immerhin, man gibt sich engagiert und setzt auf Netzwerke. Die Anliegen sind einige StichDOPPELPunkte, neu hier ist der Wissensaustausch zwischen Schule und Wirtschaft. "Die Wirtschaft" ist ja immer ein gerne gesehener Gast bei dieser Partei, aber es ist der Gedanke, der zählt. Und für die grauenhaften Stil-Richtlinien der Partei können die Kandidierenden ja nichts... kleiner Gag zum Schluss dann noch ein Hinweis auf eine bereits vergangene JeKaMi-Veranstaltunge.

5. Der rote Vertreter. Man blickt kritisch, besorgt gar, aber verströmt dennoch einen gewissen Optimismus. Die Enttäuschung auf der Rückseite: Drei Stichpunkte, man ist gegen jeden und alles, und prüft die Optionen. Der schlichte Hinweis auf die stattfindende Diskussion auf der Homepage der Roten soll dann jegliche Kritik vom Tisch wischen - leider finden sich dort nur zwei Beiträge, die im Wesentlichen auch schon im einzigen aller Wochenanzeiger zu lesen war und zwei Kommentare vom allgegenwärtigen Kandidaten der Konkurrenz.

Ein Fazit erscheint leicht: Während die Windhunde mit zwei neuen Gesichter trumpfen (die aber nicht viel Neues zu erzählen zu haben scheinen), haben die Kapitalisierenden den Vorteil der Oppositionellen und ein oder zwei gute Gedanken (die sie allerdings mit einigen Patzern doch wieder relativieren). Die Elternvereinigung schickt 4 Vertreter in die Runde, die allesamt ein kleines Sätzli liefern (ob sie das auswendig können?), trumpfen aber mit wenig und leicht verdaulichem Text. Die Jesuiten und die Roten enttäuschen, aber das passt in einen gewissen Trend.....

Die exklusive Wahlprognose: Gewählt werden 2x Windhunde (die bisherige, weil die immer wiedergewählt werden; der Mann, weil die andere Frau zu jung ist), 1x Kapital (Prognose schwierig, wahrscheinlich die Dame), 3x Elternverein (die zwei bisherigen, siehe oben, und die dritte Dame, weil der andere zu jung und zu unbekannt).

Montag, 12. Mai 2008

Penetranz am Dorfeingang

Wenn man sich Arlesheim vom, zugegebenermassen unschönsten, Eingang her nähert, nämlich durchs "Tal" (ab Autobahnausfahrt Reinach Nord), bietet sich ein ganz und gar unschönes Bild, nicht nur wegen der eher tristen architektonischen Landschaft: Zum einen werden da Fussballfelder mit Rasensprenger bewässert. Fussballfelder. Bewässert. Da spricht die ganze Welt über Wasserknappheit, und der verehrteste FC Arlesheim hat nichts Besseres zu tun, als das Fussballfeld zu wässern. Das geht zu weit - hier muss definitiv etwas geschehen! Liebe mitlesenden PolitikerInnen, hiermit der Aufruf an euch, diese unsinnige Wasserverschwendung stante pede zu unterbinden, danke.

Das zweite unschöne Bild hat allerdings wiederum mit Politik zu tun. Man hat hier bereits über die nervtötende Penetranz der kapitalistischen Partei lesen können - seit gestern (?) hängen nun die beiden bravsten aller Schulratskandidierenden (unter 50 - die Kandidatin der Jesuiten sieht auch brav aus, aber sie hat Altersvorteil) am Dorfeingang.
Zwei Fragen stellen sich da:
1. Wo sind die anderen?
2. Was soll die Penetranz?

Zu Frage 1 die Annahme, dass es noch zu früh ist - die potentiellen GemeinderätInnen und Komissare wurden, so die (trügerische?) Erinnerung erst ca. 2 Wochen vor der Wahl gehängt. Insofern also "in dubio pro reo" - die anderen sind freigesprochen.
Bleibt Frage 2: Was soll die Penetranz? Nicht genug, dass man sich im liebsten Wochenanzeiger der Regio wiederum Sermo um Sermo hat antun müssen, wiederum austauschbar und vor Belanglosikeiten trotzend (wann bringt denn jemand mal einen echt originellen Text zur SR-Wahl?); nein, jetzt hängen ausgerechnet die Kandidierenden, vor deren Penetranz man sich nicht mehr hat retten können (die ebenfalls hier erwähnte Elternpartei hat den Bogen besser raus - deren Artikel wechseln nämlich in einem gewissen wohltuenden Rhythmus die Länge), diese Kandidierenden also hängen jetzt mit noch unerträglicherer Penetranz herum - und zwar an den Dorfeingängen!

Man kann sich der Bitte nicht erwehren, die Wische abhängen zu lassen und zu gegebener Zeit mit den anderen wieder anbringen zu lassen... ansonsten wird die Penetranz so unerträglich, dass man entweder dazu gezwungen wird, die beiden Kandidierenden auf den Wahlzettel zu schreiben (was dann an Wahlbetrug grenzen würde - schliesslich ist Manipulation der Wählerschaft strafbar), oder aber man macht einen so grossen Bogen um die Kapitalisten, dass sie aber sowas von nicht gewählt werden.... welcher Wahlstratege ist hier eigentlich am Werk?

Mittwoch, 7. Mai 2008

Direkte Demokratie und Informationsflüsse

Vor einigen Tagen war der Herr Bundesrat (nicht abgew.) Schmid im Fernsehen zu sehen - er sprach zur Initiative "Behördenpropaganda" oder wie die heisst. Die Argumentation war, dass der Bundesrat nicht schweigen solle, wenn es um Abstimmungen geht, weil ja alle anderen auch mitreden, und dass es quasi ein Recht der StimmbürgerInnen sei, zu erfahren was Parlament und Bundesrat über die verschiedenen Vorlagen denken.

Dem ist nur zuzustimmen - in der direkten Demokratie reden alle mit, auch diejenigen, die keine Ahnung von der Botanik haben. Da soll auch der Bundesrat nicht hinter dem Berg halten - schliesslich sind das ja Fachidioten, sozusagen.
Das Interessante an politischen Diskussionen ist ja, dass immer alle glauben, recht zu haben, und dass immer "Studien", "Experten", "Tatsachen" (meist in der Form von "es ist ja erwiesen, dass...") aus irgendwelchen Schubladen gezogen werden, um die eigene Position zu untermauern.

Sendungen wie "Arena" sind Zementsendungen sondergleichen, weil alle ihre eigenen Positionen zementieren - die Dialektik im klassischen hegelschen Sinne nicht mehr stattfindet (These - Antithese sind ja noch vorhanden, aber von Synthese keine Spur).

Momentan ist das alles zu beobachten in der Diskussion um die sogenannte freie Schulwahl. An anderer Stelle wurde in diesem Blog ebenfalls schon darüber berichtet, und Arlesheimlich hat jetzt, ganz nach dem auch hier schon vertretenen Credo des "Content Reuse" seinen eigenen Kommentar zu einem Beitrag recycled (dabei wird er aber nicht besser oder wahrer). Die Diskussion scheint in ein Wespennest zu stechen, anders ist es nicht zu erklären, dass auch hier Gott und die Welt mitreden will und zu wissen scheint, was richtig und was falsch ist, ob nun im Bildungssektor zu hause oder nicht (als Randnotiz zum eigenen Schutz ist anzumerken, dass hier nur gesagt wurde, dass das Experiment gewagt werden könnte - ohne Anspruch auf Rechthaberei).

So hat also auch die direkte Demokratie durchaus ihre Schattenseiten - wobei es eigentlich ganz ähnlich ist wie beim Kommunismus: EIGENTLICH eine gute Idee, nur scheitert es in der Praxis.... die direkte Demokratie ist nur so lange eine gute Idee, als dass alle mitmachen - wenn einige meinen, die Wahrheit gepachtet zu haben (oder schlimmer gar: wenn einige meinen, "das Volk" zu vertreten, obwohl sie in Wahrheit nur Zauberer Gargamel vertreten), so funktioniert sie nur noch zum Schein...

Sonntag, 4. Mai 2008

Replik

Man liest ja immer wieder, dass die sogenannte "Blogosphäre" vor allem dadurch wirkt, indem sie Beiträge recycliert, repliziert und damit Nebensächlichkeiten zu einer gewissen Prominenz verhilft.
In diesem Sinne soll also auch die Begrüssungsrede vom Dometown zu diesem Blog hier noch einmal erwähnt werden - und damit der ganzen Sache die Krone aufgesetzt wird, folgt des gischpelis Replik in voller Länge:

Ja, lieber Stücki, erstmal vielen Dank für diesen Beitrag, bessere Werbung kann man sich natürlich nicht wünschen. Einige Punkte zur Klarstellung:
a) gischpeli ist nicht bei twoday unter Vertrag. Das würde ja heissen, er bezahlt etwas....
b) Lass doch mal endlich das links-rechts (rot-schwarz) Schema hinter dir. Klassenkämpfe sind out, Kommunismus, Kapitalismus und all die anderen -ismen auch. Was interessieren diese alten Zöpfe, wenn man in wichtigen Fragen von links bis rechts unterschiedliche (und vor allem uneinheitliche) Antworten kriegt? Deine Beschreibung vom "kritischen Bürger" passt vielmehr, auch wenn du natürlich (Klassenkämpfer, der du bist) die dominant-männliche Form gewählt hast (wobei über das tatsächliche Geschlecht vom gischpeli natürlich nichts gesagt wurde)
c) "Intimer Kenner der Dorfpolitik" - nur weil der gischpeli die Elternplattform kennt? Erstens liest der gischpeli unsere einzig wahre Zeitung, und da ist selbige Gruppierung penetrant häufig vertreten (nur noch übertroffen von einer anderen Gruppierung, die namentlich nicht genannt werden soll, aber noch viel penetranter vertreten ist - da sollte wirklich mal ein Medienfachmann ran, irgendwann wird's nämlich auch nervig...) Ausserdem ist die Elternvereinigung unübersehbar, wenn's um Schulrat geht - die haben ja aktive Vertretende drin und waren vor vier Jahren schon im selben Organ penetrant sichtbar.

Danke, schliesslich, für deine guten Wünsche, die können gebraucht werden. Bezüglich "vornehmen Ignorierens" macht gischpeli sich keine Illusionen - selbige Taktik wird ja in A. von sämtlichen Räten nicht nur bezüglich Blogs, sondern ganz allgemein bezüglich Anliegen aus der Bevölkerung seit Jahrhunderten erfolgreich praktiziert.

die freie Schulwahl

Heute in der NZZ am Sonntag findet sich wiederum einiges zum Thema "freie Schulwahl" (wahlweise auch: zur Initiative der Elternlobby; man fragt sich unwillkürlich, was die der NZZ bezahlen für die regelmässige Berichterstattung, letzte Woche ja inklusive Foto der Präsidentin...)

Zum einen also ein informativer Artikel zum Status der Schulwahl im Rest der Welt; zum anderen wiederum einige unsägliche Leserbriefe (man muss wohl schon zu einem speziellen Menschenschlag gehören, um Leserbriefschreibender zu werden...)

An diversen Podien, Diskussionen, und aus diversen Interviews ist schon ein gewisses Gischpeln zu spüren; einerseits nervt ja die Frau Präsidentin Elternlobby mit ihren penetranten Hinweisen auf die Menschenrechte, aber andererseits kommt von der Gegnerseite nicht mehr als warme Luft. Den Vogel abgeschossen hat eine grüne Politikerin an einem Podium, welches vor einiger Zeit von den Kapitalisten in Arlesheim organisiert wurde (gischpeli meint sich erinnern zu können, dass die Organisatorin Frau von und zu war?)
Besagte grüne Lady hat da des Längeren und Breiteren in einer verbissen anmutenden Art die freie Schulwahl verteufelt und Horrorszenarien an die Wand gemalt - um dann irgendwann zuzugeben, dass ja eben einer ihrer Söhne an eine Privatschule ging...
Das ist bezeichnend für die ganze Diskussion - es geht nämlich um Emotionen und Ängste, und nicht um Fakten. Der Herr Oberlehrer des Kantons macht's vor. Bis jetzt hat er nur gesagt, die freie Schulwahl ist nicht mehr als ein Versprechen, das nicht gehalten werden kann - und in einem kürzlich erschienenen Interview dann getönt, dass bezüglich Qualitätssicherung an Schulen schon einiges unternommen werde.
Des gischpelis Heimatgemeinde hat er wohl nicht gemeint damit... wenn man hier im Beisein eines Vertreters (oder, statistisch gesehen wahrscheinlicher, einer Vertreterin) der lehrenden Zunft das Wort "Qualität" in den Mund nimmt, ist's aus mit der trauten Zweisamkeit und man findet sich unvermittelt am Pranger vor dem Dom wieder (oder so ähnlich - falsches Jahrhundert, aber vom Gedanken her richtig).

Somit bleibt als Fazit nur zu ziehen, dass das Experiment der freien Schulwahl ruhig mal gewagt werden könnte - natürlich kommt's nie soweit, weil Herr und Frau Schweizer die Hosen voll haben bei solchen Übungen - Mut war unsere Sache noch nie.

Als kleine Randbemerkung dazu noch kurz dies: Es ist schon interessant, wie sich die Parteilandschaft in dieser Frage gebärdet - von links bis rechts findet man Gegner (und neuerdings auch Befürworter). Was natürlich wieder einmal die Frage aufwirft, inwieweit eigentlich die Parteien noch auf der Höhe der Zeit sind... des gischpelis Wahrnehmung ist, dass sich die Parteien entweder um dieselben Probleme kümmern wie vor 100 Jahren (oder, im Falle der Grünen, seit Parteigründung), in interne Strategiekämpfe oder andere Streitereien verwickelt sind, und dass das Gros der Parlamentierenden sowieso in anderen Interessensverbänden gebunden sind, deren Einfluss grösser ist als derjenige der Partei...

Die Quizfrage zum Schluss entfällt - der Gedanke an eine parteilose Schweiz birgt genug Potential zum Nachdenken. Die Auflösung der Quizfrage vom letzten Mal ist leider mangels Rückmeldungen nicht zu geben....

Freitag, 2. Mai 2008

Die Schule

In der einzig wahren Zeitung fürs Dorneck und Birstal (oder wie die Tagline auch immer lauten soll) ist momentan alles voll von Beiträgen der Exponenten einzelner Parteien für die Schulratswahlen.

Noch nie vom Schulrat gehört? Wundert mich nicht - wie für alle gewählten Behörden scheint auch für den Schulrat bürgernahe Kommunikation (oder überhaupt: Kommunikation) ein Fremdwort zu sein.

Doch halt - es gibt Licht am Horizont! Blicken wir auf gischpelis Heimatdorf, nämlich A. (ja, das mit dem D. und der E.)
Da gibt es die ortsansässige Windpartei, die ebenfalls nicht viel kommuniziert. Wer waren deren Kandidierende nochmals? Also doch alles Dunkel und Trübsal angesagt? Immerhin, ein hinlänglich bekannter Roter scheint sich irgendwie zur Kandidatur für den Schulrat zu interessieren - oder besser: hat sich überreden lassen? Seine Vorstellung spricht Bände!
Ja, soweit ist die einst liebste Partei des staatlichen Zapplers gefallen... früher frisch, frech, optimistisch, heute langweilige Bürokraten, die sich zu irgendwas überreden lassen. Hat eigentlich jemand mehr als nur gegähnt gestern, an der Rede von deren Präsidenten? In punkto Eigenwerbung ist auch hier alles düster...

Es bleiben die kapitalistische Partei und der obskure Verein für Eltern, oder wie die heissen. Austauschbare Texte, Qualität, gute Kandidaten, dem Amt gewachsen, blabla. Aber halt! Kommunikation! Einbezug der Eltern! Partnerschaft! Leere Worthülsen? Politische Versprechungen, die niemand halten wird? Ernste Absichten?
Die kapitalistische Partei hat ja die eigenen Inhalte am Frühlingsmarkt generieren lassen (siehe Nachbarblog) - wenn die jetzt die Wünsche der Bevölkerung nicht umsetzen, stehen sie bös im Regen... obwohl, das können ja alle Politiker, insbesondere auch die etablierten Parteien.

Bleibt der Elternverein... in der Vergangenheit scheinen die jeweils gut abgeschnitten zu haben - aber in punkto Kommunikation auch ein unbeschriebenes Blatt (sic!). Immerhin, von allen antretenden Parteien die interessanteste Webseite.

Düster, düster.... der Schulrat, deine durchschnittliche Behörde von nebenan? Auch hier nochmals: Hoffnung, denn schreibt doch gerade im aktuellen Blättli die Schulratspräsidentin höchtspersönlich über die ach so anstrengenden und (offenbar gescheiterten) Bemühungen, keine Kinder für den Schulbesuch aus dem Dorfe weisen zu müssen....
Davor hätten wir in den letzten 4 Jahren mehr gebraucht....

Quizfrage zum Schluss: Was ist eigentlich mit den anderen bisherigen passiert? Wir zählen 2x Elternverein, 1x Windpartei und ein halber Roter (der war Gemeinderat, das zählt eigentlich nicht). Warum treten die anderen nicht mehr an? Und wo bleibt die Partei von Zauberer Gargamel (ja, das ist die Auflösung des Rätsels vom letzten Mal - der Gargamel ist bekanntlich der Zauberer, der alle Schlümpfe hasst und kochen möchte...?

Die dunkle Seite der Staatsbetriebe, mächtig sie ist...

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