Die Propaganda-Maschine rollt
Vor Kurzem noch gelästert, und schon ist die Wahlpropaganda da.
Im Folgenden also der Verriss - in der Reihenfolge wie angekommen.
1. Eine etwas ältere Dame, ehemals Lehrerin. Schule sei Teil ihres Lebens, sagt sie. Nun gut, das ist ein Slogan, aber was ist dahinter? Ein paar Stichpunkte (SchulDIENST? Wie denn - an der Waffe oder was?), mit einem korrekt gesetzten "folglich....."-Pfeil - so wie man das gelernt hat (erst die Argumente, dann die Folge). Frau will sich einsetzen für die Anliegen der Schuljugend (gibt es noch eine andere Jugend?) und diejenigen der Erziehungsberechtigten und Lehrkräfte und Schulleitung. Ist das eine weitere Folge von oben? Oder etwas Neues?
Insgesamt etwas trocken - die Dame hat aber auch schon ein gewisses Alter.
2. Das übliche "wir passen in keine Schublade"-Format der Windpartei. Beim Auffalten steht der lange Einleitungstext kopf - ist das programmatisch? Übrigens, der Text ist viel zu lang, das kurze Fazit: Die Schule ist eine Baustelle und man will die Bausteine zu einem sinnvollen Ganzen zusammensetzen, indem man sich für eine gute Schule engagiert. Ein bisschen Schlagworte hie und da (Standortfrage, Bildungsgesetz, freie Schulwahl), und schon ist der Aufguss fertig. Beim weiteren Auffalten stehen die Kandidierenden wieder Kopf; jede und jeder hat ein kleines Textlein verfasst (ob wohl die Dame aus Nr. 1 korrigiert hat?). Während die einen auf ihre Hintergründe verweisen, erklären die anderen, was man bisher gut gemacht und was man in Zukunft noch besser zu machen gedenkt. Alles schön mit Würfeln, auf denen man sitzt, lehnt und die man in den Händen hält. Quadratköpfe?
3. Die Elternvereinigung im üblichen Weinrot (?) Einige Schlagworte auf der Titelseite, und schon geht es zu den Profilen im Innenteil. Ausser ein paar Steckbriefen ist da nicht viel zu lesen - aber immerhin, so viel Text wie unter Nummer 2 ist es nicht; alle haben ein eingängiges Zitat gebastelt, was uns hilft, die einzelnen Köpfe einzelnen Meinungen zuzuordnen. Bei der Riesenauswahl, die uns hier präsentiert wird, ein durchaus willkommenes Hilfsmittel. Auf der Rückseite nochmals die vielen 100 Vorteile und Aktionen der Elternvereinigung. Gefallen hat unter anderem unter "Motiviert": "...betreut eine Internetseite"; diese ist dann aber nirgends aufgeführt... Patzer oder ernst gemeint?
4. Unsere penetranteste Partei. Dieses Papier ist vor einigen Wochen schon mal in des gischpelis Postkasten gelandet - haargenau dasselbe. Das bedeutet: Doppelte Entsorgung... eine Zumutung für die Umwelt, aber darum hat man sich in dieser Partei ja noch nie gross geschert. Zu sehen also dasselbe wie auf den schon erwähnten Plakaten - zwei Menschen mit Schulsäcken. Die gehen doch nicht etwa immer noch zur... nein, Öffnen des Papiers wischt den Verdacht beiseite. Man ist Geschäftsführerin und dipl. Ing ETH, bzw. Bereichsleiter. Wo da die Zeit für den Schulrat bleibt, scheint rätselhaft. Aber immerhin, man gibt sich engagiert und setzt auf Netzwerke. Die Anliegen sind einige StichDOPPELPunkte, neu hier ist der Wissensaustausch zwischen Schule und Wirtschaft. "Die Wirtschaft" ist ja immer ein gerne gesehener Gast bei dieser Partei, aber es ist der Gedanke, der zählt. Und für die grauenhaften Stil-Richtlinien der Partei können die Kandidierenden ja nichts... kleiner Gag zum Schluss dann noch ein Hinweis auf eine bereits vergangene JeKaMi-Veranstaltunge.
5. Der rote Vertreter. Man blickt kritisch, besorgt gar, aber verströmt dennoch einen gewissen Optimismus. Die Enttäuschung auf der Rückseite: Drei Stichpunkte, man ist gegen jeden und alles, und prüft die Optionen. Der schlichte Hinweis auf die stattfindende Diskussion auf der Homepage der Roten soll dann jegliche Kritik vom Tisch wischen - leider finden sich dort nur zwei Beiträge, die im Wesentlichen auch schon im einzigen aller Wochenanzeiger zu lesen war und zwei Kommentare vom allgegenwärtigen Kandidaten der Konkurrenz.
Ein Fazit erscheint leicht: Während die Windhunde mit zwei neuen Gesichter trumpfen (die aber nicht viel Neues zu erzählen zu haben scheinen), haben die Kapitalisierenden den Vorteil der Oppositionellen und ein oder zwei gute Gedanken (die sie allerdings mit einigen Patzern doch wieder relativieren). Die Elternvereinigung schickt 4 Vertreter in die Runde, die allesamt ein kleines Sätzli liefern (ob sie das auswendig können?), trumpfen aber mit wenig und leicht verdaulichem Text. Die Jesuiten und die Roten enttäuschen, aber das passt in einen gewissen Trend.....
Die exklusive Wahlprognose: Gewählt werden 2x Windhunde (die bisherige, weil die immer wiedergewählt werden; der Mann, weil die andere Frau zu jung ist), 1x Kapital (Prognose schwierig, wahrscheinlich die Dame), 3x Elternverein (die zwei bisherigen, siehe oben, und die dritte Dame, weil der andere zu jung und zu unbekannt).
Im Folgenden also der Verriss - in der Reihenfolge wie angekommen.
1. Eine etwas ältere Dame, ehemals Lehrerin. Schule sei Teil ihres Lebens, sagt sie. Nun gut, das ist ein Slogan, aber was ist dahinter? Ein paar Stichpunkte (SchulDIENST? Wie denn - an der Waffe oder was?), mit einem korrekt gesetzten "folglich....."-Pfeil - so wie man das gelernt hat (erst die Argumente, dann die Folge). Frau will sich einsetzen für die Anliegen der Schuljugend (gibt es noch eine andere Jugend?) und diejenigen der Erziehungsberechtigten und Lehrkräfte und Schulleitung. Ist das eine weitere Folge von oben? Oder etwas Neues?
Insgesamt etwas trocken - die Dame hat aber auch schon ein gewisses Alter.
2. Das übliche "wir passen in keine Schublade"-Format der Windpartei. Beim Auffalten steht der lange Einleitungstext kopf - ist das programmatisch? Übrigens, der Text ist viel zu lang, das kurze Fazit: Die Schule ist eine Baustelle und man will die Bausteine zu einem sinnvollen Ganzen zusammensetzen, indem man sich für eine gute Schule engagiert. Ein bisschen Schlagworte hie und da (Standortfrage, Bildungsgesetz, freie Schulwahl), und schon ist der Aufguss fertig. Beim weiteren Auffalten stehen die Kandidierenden wieder Kopf; jede und jeder hat ein kleines Textlein verfasst (ob wohl die Dame aus Nr. 1 korrigiert hat?). Während die einen auf ihre Hintergründe verweisen, erklären die anderen, was man bisher gut gemacht und was man in Zukunft noch besser zu machen gedenkt. Alles schön mit Würfeln, auf denen man sitzt, lehnt und die man in den Händen hält. Quadratköpfe?
3. Die Elternvereinigung im üblichen Weinrot (?) Einige Schlagworte auf der Titelseite, und schon geht es zu den Profilen im Innenteil. Ausser ein paar Steckbriefen ist da nicht viel zu lesen - aber immerhin, so viel Text wie unter Nummer 2 ist es nicht; alle haben ein eingängiges Zitat gebastelt, was uns hilft, die einzelnen Köpfe einzelnen Meinungen zuzuordnen. Bei der Riesenauswahl, die uns hier präsentiert wird, ein durchaus willkommenes Hilfsmittel. Auf der Rückseite nochmals die vielen 100 Vorteile und Aktionen der Elternvereinigung. Gefallen hat unter anderem unter "Motiviert": "...betreut eine Internetseite"; diese ist dann aber nirgends aufgeführt... Patzer oder ernst gemeint?
4. Unsere penetranteste Partei. Dieses Papier ist vor einigen Wochen schon mal in des gischpelis Postkasten gelandet - haargenau dasselbe. Das bedeutet: Doppelte Entsorgung... eine Zumutung für die Umwelt, aber darum hat man sich in dieser Partei ja noch nie gross geschert. Zu sehen also dasselbe wie auf den schon erwähnten Plakaten - zwei Menschen mit Schulsäcken. Die gehen doch nicht etwa immer noch zur... nein, Öffnen des Papiers wischt den Verdacht beiseite. Man ist Geschäftsführerin und dipl. Ing ETH, bzw. Bereichsleiter. Wo da die Zeit für den Schulrat bleibt, scheint rätselhaft. Aber immerhin, man gibt sich engagiert und setzt auf Netzwerke. Die Anliegen sind einige StichDOPPELPunkte, neu hier ist der Wissensaustausch zwischen Schule und Wirtschaft. "Die Wirtschaft" ist ja immer ein gerne gesehener Gast bei dieser Partei, aber es ist der Gedanke, der zählt. Und für die grauenhaften Stil-Richtlinien der Partei können die Kandidierenden ja nichts... kleiner Gag zum Schluss dann noch ein Hinweis auf eine bereits vergangene JeKaMi-Veranstaltunge.
5. Der rote Vertreter. Man blickt kritisch, besorgt gar, aber verströmt dennoch einen gewissen Optimismus. Die Enttäuschung auf der Rückseite: Drei Stichpunkte, man ist gegen jeden und alles, und prüft die Optionen. Der schlichte Hinweis auf die stattfindende Diskussion auf der Homepage der Roten soll dann jegliche Kritik vom Tisch wischen - leider finden sich dort nur zwei Beiträge, die im Wesentlichen auch schon im einzigen aller Wochenanzeiger zu lesen war und zwei Kommentare vom allgegenwärtigen Kandidaten der Konkurrenz.
Ein Fazit erscheint leicht: Während die Windhunde mit zwei neuen Gesichter trumpfen (die aber nicht viel Neues zu erzählen zu haben scheinen), haben die Kapitalisierenden den Vorteil der Oppositionellen und ein oder zwei gute Gedanken (die sie allerdings mit einigen Patzern doch wieder relativieren). Die Elternvereinigung schickt 4 Vertreter in die Runde, die allesamt ein kleines Sätzli liefern (ob sie das auswendig können?), trumpfen aber mit wenig und leicht verdaulichem Text. Die Jesuiten und die Roten enttäuschen, aber das passt in einen gewissen Trend.....
Die exklusive Wahlprognose: Gewählt werden 2x Windhunde (die bisherige, weil die immer wiedergewählt werden; der Mann, weil die andere Frau zu jung ist), 1x Kapital (Prognose schwierig, wahrscheinlich die Dame), 3x Elternverein (die zwei bisherigen, siehe oben, und die dritte Dame, weil der andere zu jung und zu unbekannt).
gischpeli - 13. Mai, 19:52
1. Der SchulDIENST ist in der Tat no go und das altbackene Design müsste man gelegentlich auswechseln.
2. Die haben halt eine Werbeagentur. Das merkt man.
3. Wie ums Himmelswillen kommst Du dazu, den blabla-Statements der Plattform-Vertreter auch nur irgendetwas Gutes abzugewinnen? Irgendwie entsteht doch langsam der Eindruck, dass der zappelnde Staatsbürger einige Sympathien für diesen Verein hat, oder?
4. Dazu kann ich mich nicht äussern, weil ich Partei bin. Nur soviel: Umweltschutz war bei dieser Partei schon auf der Traktandenliste, als es noch keine Grünen gab. Und das mit den Qualifikationen hast Du richtig erkannt. Die haben wirklich einiges drauf. Und übrigens sind zwei Hinweise auf Veranstaltungen drauf. Die andere findet nächsten Samstag statt. Du wirst doch dabei sein, oder?
5. Mein Kompliment an Herrn Vetter. Man hat sich offensichtlich von den besorgt-grauen Weltschmerz-Fotos gelöst und kommt jetzt mit einer farbigen Karte, schaut aber immer noch besorgt. Sein Blick könnte man aber auch als kritisch-kompetent interpretieren. Positiv ist auch der Mut zur Meinung: Er beschränkt sich auf drei klare Aussagen zu umstrittenen Themen.
Beim Fazit traue ich dann meinen Augen nicht: Ausgerechnet Du schreibst auf dem Antikapitalisten-Blog, dass die "Kapitalisierenden ein oder zwei gute Gedanken" haben? Das ist ja ein Ritterschlag. Dafür weist Du dann aber schon wieder der Plattform irgenwelche Trümpfe zu, die ich beim besten Willen nicht finden konnte.
Und dann die Wahlprognose, die wohl eher Wunschdenken widerspiegelt. 3x Elternverein, 2x Frischluft und ein bürgerliches Anstandssitzli für die FDP? Echt jetzt, das glaubst Du wirklich? Da soll in der Tat jemand völlig Unbekanntes von der Elternplattform anstelle eines amtierenden Gemeinderates gewählt werden? Und warum ist die frische Dame mit Jg 1971 zu jung?
Ich werde die Prospekte noch etwas auf mich wirken lassen und dann meine Prognose bei Gelegenheit ebenfalls veröffentlichen. Wetten wir, wer genauer trifft?
Prognosen und Sympathien
Weiterhin sind diese Notizen nicht a priori antikapitalistisch - interessant ist es aber allemal, dass die Kritik offenbar ankommt. Wenn eine Partei, und sei sie auch ein Dinosaurier, mit guten Ideen kommt, so wird das auch honoriert.
Veranstaltungen wie die JeKaMi-Diskussion vom Samstag lassen sich im Übrigen zappelnderweise schlecht über sich ergehen. Da der gischpeli ausserdem genug Wahlpropaganda über sich hat ergehen lassen müssen, wird seine Abwesenheit die Veranstaltung veredeln. Oder auch nicht? Ausschau halten nach jemandem, der nicht stillsitzen kann....
Zum Schluss eine leicht revidierte Wahlprognose. Es lässt sich nicht in Abrede stellen, dass Balz S. nicht Unrecht hat. Der gischpeli beharrt aber auf seinem Standpunkt, dass es die Roten nicht schaffen werde (bzw. der Rote). Anstelle von 3x Elternverein ist aber auch 3x Windhunde oder 2x Kaptitalisierende denkbar. Gewettet wird aber nicht.